Kontakt und Umgang mit Headhuntern

Kontakt und Umgang mit Headhuntern

Kontakt und Umgang mit Headhuntern 1024 387 Claus Verfürth

In den Zeiten, in denen es beruflich „gut läuft“, vernachlässigen viele Topmanager die Kontakt- und Netzwerkpflege. Insbesondere der Kontakt zu Headhuntern erscheint häufig unwichtig und wird deshalb als lästiger Zeitfresser empfunden.
Dabei kann ich aus eigener Erfahrung nur davon abraten, sich auf dem vermeintlich sicheren Job auszuruhen und die eigenen Kontakte einschlafen zu lassen.

Doch warum ist die Beziehungspflege zu Personalberatern für Topmanager eine so wichtige Aufgabe? Und wie platzieren Sie sich dabei richtig?

Netzwerken gehört zum Jobprofil

Die Zeiten, in denen man über alte Weggefährten an eine neue Position kam, sind mittlerweile vorbei. Das ist aber auch nicht das Ziel des Netzwerkens. Es geht nicht darum Freundschaften zu schließen oder aufrecht zu erhalten, sondern darum berufliche Kontakte zu pflegen und Informationen auszutauschen. In Zeiten von Plattformen wie LinkedIn und Xing wird uns das immer leichter gemacht. Es wird dadurch gleichzeitig aber auch immer wichtiger, ein erfolgreicher Topmanager ohne entsprechendes Online-Profil oder Netzwerk ist heute fast undenkbar.

Halten und pflegen Sie Ihre Kontakte in Zeiten, wo Sie nicht selbst aktiv auf dem Markt sind, fällt es Ihnen umso leichter darauf zurückzugreifen, wenn Sie – beispielsweise durch den Verlust Ihrer Position – darauf angewiesen sind.

Kontakte zu Headhuntern bringen dabei besonders viele Vorteile mit sich, sitzen sie doch an der Quelle. Es kann großen Sinn machen, regelmäßig seine Sichtbarkeit am Markt zu überprüfen und auch seinen Marktwert einzuschätzen. Nicht zuletzt ist die „Übung“ von Kandidatengesprächen zu einem Zeitpunkt, an dem man nicht wechseln will oder muss, eine ideale Vorbereitung auf Zeiten, in denen man darauf angewiesen ist.

Machen Sie sich sichtbar

Wenn Sie nicht von Headhuntern für mögliche alternative Positionen angesprochen werden, kann dies natürlich daran liegen, dass Sie zu wenig Aufmerksamkeit erzeugen oder schlicht nicht auffindbar sind. Dies sollten Sie ändern, ohne sich zu auffällig zu exponieren. Networking ist heutzutage leichter denn je. Bleiben Sie dabei aber nicht nur Online in Kontakt. Es kann durchaus Sinn machen auch mit einer begrenzten Anzahl von Personalberatern im persönlichen Austausch zu bleiben. Kurze Updates in regelmäßigen Abständen helfen, die Verbindung und die Erinnerung an die eigene Person zu halten. Auch eine Einladung zum Lunch sollten Sie dabei nicht ausschlagen – meine Devise lautet „never eat alone“.

Das Netzwerk als Absicherung

In Phasen gewollter oder ungewollter beruflicher Veränderung ist die Kontaktebene zu Personalberatern natürlich umso wichtiger. Eine berufliche Neuorientierung kann mitunter von Verunsicherungen und Ängsten begleitet sein. Diesen negativen Gefühlen können Sie durch Ihre Netzwerkpflege vorbeugen. So kann es Sie doch durchaus bestärken und emotional Stützen, wenn Sie wissen, dass Sie nicht ganz alleine dastehen, sondern sofort nach dem Verlust ihrer Position auf die Unterstützung ihres Netzwerks zurückgreifen können.

Haben Sie bereits im Vorfeld den Kontakt zu Headhuntern aufgebaut und gepflegt, kostet es Sie im Fall der Fälle sicherlich weniger Überwindung darauf zurückzugreifen und sich konkret nach offenen Stellen zu erkundigen. Generell sollten Sie sich dabei von dem Gedanken freimachen, als Bittsteller zu erscheinen.

Sie sind nicht der Klient von Headhuntern

Nur sollte beim Kontakt mit Headhuntern kein Missverständnis aufkommen. Der Headhunter wird vom Unternehmen beauftragt, eine offene Position mit einem Kandidaten zu besetzen. Headhunter suchen nicht für Kandidaten ein Unternehmen. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn zum Zeitpunkt der aktuellen Suche nach einer neuen Position der Headhunter nicht behilflich sein kann, weil er kein Mandat für Ihre Suche hat. Wenn Sie aber die Beziehung zum Headhunter in der Vergangenheit gut gepflegt haben, können Sie unter Umständen sehr gute Tipps für die Orientierung und vereinzelt auch mal einen Zugang zu einem Unternehmen bekommen. Dies ist dann von sehr hohem Wert.

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[Bildnachweis: © istockphoto.com / LeoWolfert]

Claus Verfürth

Claus Verfürth ist Managing Director und Partner bei The Boardroom, dem von Rundstedt Beratungsbereich für Top-Manager.

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